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Strategien bei fehlgeschlagenem Booten des Computers
Wir befassen uns hier nur damit, wie Sie Datendateien retten, nicht jedoch mit der Reparatur des Computers an sich oder mit der Wiederherstellung von Anwendungsprogrammen.
Bevor Sie einen fehlerhaft arbeitenden Computer reparieren, sollten Sie alle Daten auf einer externen Festplatte speichern. Führen Sie dazu die nachfolgend beschriebenen Schritte aus. Trennen Sie dann die externe Festplatte vom Computer, damit sie während des Reparaturvorgangs nicht versehentlich formatiert wird. Reparaturmaßnahmen können auf unterschiedliche Weise zu dauerhaften Datenverlusten führen. Beispielsweise werden alle Daten auf dem Boot-Laufwerk gelöscht, wenn der Computer mithilfe einer Recovery-CD auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt wird. In diesem Fall können die Daten im Nachhinein nur teilweise wiederhergestellt werden.
Klicken Sie auf die nachfolgenden Schritte, um detaillierte Anweisungen anzuzeigen.
Schritt 1: Entfernen Sie das Laufwerk.
Für diesen Schritt benötigen Sie einen Schraubendreher und Grundkenntnisse im Umgang mit empfindlicher Elektronik. Die exakte Vorgehensweise hängt davon ab, ob es sich um ein Notebook oder einen Desktop-PC handelt und welches spezifische Modell vorliegt. Beachten Sie vor allem Folgendes:
- Tragen Sie ein antistatisches Armband, um statische Aufladungen Ihres Körpers zu verhindern, durch die empfindliche Elektronikbauteile bei Berührung beschädigt werden könnten.
- Achten Sie darauf, die Köpfe der Schrauben zur Befestigung der Laufwerksblende nicht zu beschädigen.
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Schritt 2: Installieren Sie das Laufwerk in einem USB-Gehäuse.
Computer für Alltagsanwender verfügen in der Regel über ein SATA-Laufwerk, das in einem USB-Gehäuse mit Formfaktor 2,5 Zoll (Notebook) bzw. 3,5 Zoll (Desktop-PC) installiert werden kann. Die meisten Modelle kosten etwa 15 Euro (Stand: Juli 2013) und unterstützen sowohl USB 2.0 als auch den deutlich schnelleren Standard USB 3.0, mit dem wir in unseren begrenzten Tests 200 GB an Daten pro Stunde retten konnten.
Servercomputer für Geschäftsumgebungen verfügen oft über SAS- und SCSI-Laufwerke, die einen entsprechenden SAS- oder SCSI-Plattencontroller erfordern. (Diese Laufwerke können nicht in einem USB-Gehäuse installiert werden.) Bei einem SCSI-Laufwerk, das bei laufendem Betrieb ausgetauscht werden kann, benötigen Sie außerdem einen SCA-Adapter (Kostenpunkt: zirka 10 Euro), um den 80-poligen Stecker des Laufwerks mit dem 68-poligen SCSI-Stecker des Controllers zu verbinden.
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Schritt 3: Verbinden Sie das USB-Gehäuse mit einem zweiten Computer.
Sie benötigen einen zweiten Computer mit Windows®. Ein USB-Gehäuse können Sie direkt über einen USB-Anschluss mit dem Computer verbinden. Bei SAS- oder SCSI-Laufwerken müssen Sie den entsprechenden Plattencontroller auf dem zweiten Computer installieren (nur Desktop-PC oder Servercomputer) und das Laufwerk direkt mit dem Controller verbinden. Schauen Sie sich hierzu die Folien zu Schritt 2 an.
CheckDisk beziehungsweise ScanDisk müssen beim Hochfahren des Computers deaktiviert sein. Andernfalls verursachen diese Programme möglicherweise unwiderrufliche Datenverluste.
Welche Option besteht, wenn kein zweiter Computer verfügbar ist?
Kaufen Sie ein neues identisches Laufwerk und installieren Sie es auf dem fehlerhaften Computer. Stellen Sie auf dem Computer (mit dem neuen Laufwerk) mithilfe einer Recovery-CD die Werkseinstellungen wieder her. Sie können auch eine neue Kopie von Windows® auf dem neuen Laufwerk installieren. Der ursprüngliche Computer ist in diesem Fall also gleichzeitig der "zweite Computer".
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Schritt 4: Überprüfen Sie den Status des Laufwerks.
Überprüfen Sie mit dem Windows® Explorer und der Datenträgerverwaltung den Status des Laufwerks. Falls das Laufwerk in der Datenträgerverwaltung nicht angezeigt wird, arbeitet die Laufwerkshardware nicht korrekt. Wird das Laufwerk hingegen in der Datenträgerverwaltung angezeigt, so arbeitet die Laufwerkshardware wahrscheinlich fehlerfrei.
Nun kann eines der folgenden Szenarien eintreten.
Szenario 1: Das Laufwerk ist im Explorer zugänglich.
Das Laufwerk ist in Ordnung. Daten können auf ein externes Laufwerk kopiert werden.
Szenario 2: Das Laufwerk wird in der Datenträgerverwaltung angezeigt, ist aber im Explorer nicht zugänglich.
In der Datenträgerverwaltung wird das Laufwerk entweder mit oder ohne Laufwerksbuchstabe angezeigt. Lesen Sie die Hinweise zur Wiederherstellung eines fehlerhaften Laufwerks.
Szenario 3: Das Laufwerk wird in der Datenträgerverwaltung angezeigt, ist aber instabil.
Das Laufwerk arbeitet nur zeitweise korrekt. Lesen Sie die Hinweise zur Wiederherstellung eines Laufwerks, das in unregelmäßigen Abständen hängt oder offline ist.
Szenario 4: Das Laufwerk wird von der Datenträgerverwaltung nicht erkannt.
Die Laufwerkshardware arbeitet möglicherweise fehlerhaft. Lesen Sie die Hinweise zur Wiederherstellung von Daten auf einem Laufwerk, das von der Datenträgerverwaltung nicht erkannt wird.
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