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Wiederherstellung eines hardwarebasierten RAIDs

Ein Hardware-RAID benötigt einen RAID-Controller. Es kann beschädigt werden, wenn der Controller oder eine der eingebundenen Platten ausfällt.

Prüfen Sie zuerst, ob das RAID defekt ist. Wenn es nicht defekt ist, verwenden Sie nicht die Schaltfläche Erweitert. Es kann dann wie eine gewöhnliche Platte abgesucht werden.

Wenn das RAID defekt ist, verwenden Sie folgende Vorgehensweise:

  • Schützen Sie die RAID-Platten davor, dass neue Daten auf sie geschrieben werden.
  • Konfigurieren Sie die Platten neu als unabhängige, gewöhnliche, Nicht-RAID- und Nicht-System-Platten. Sie können an gewöhnliche Festplattencontroller angeschlossen werden. Viele RAID-Controller bieten auch einen Bypass-Modus, in dem eine Platte an ihnen betrieben werden kann, ohne Teil eines RAIDs zu sein.
  • Verwenden Sie die Datenträgerverwaltung (ein in Windows eingebautes Verwaltungsprogramm), um sich zu vergewissern, dass die RAID-Platten als unabhängige unformatierte oder nicht zugeordnete Platten angezeigt werden.
  • Wählen Sie die schnelle Suche, dann klicken Sie auf die Schaltfläche Erweitert, um File Scavenger die RAID-Einstellungen anzugeben.
Beispiel 1: Das RAID ist beschädigt, aber nicht defekt.
Gehen Sie von einem Computer aus, für den die folgende Konfiguration in der Datenträgerverwaltung (in Windows enthaltenes Verwaltungsprogramm) angezeigt wird:

Platte 0: C-Laufwerk mit Windows darauf.
Platte 1: 72 GB mit zwei Volumes, D und E.

Platte 1 besteht aus 3 36-GB-Platten, die an einen Hardware-RAID-Controller angeschlossen sind. Die Paritätsinformationen benötigen eine Platte, daher beträgt die Größe des RAIDs nur 2 x 36 GB = 72 GB. Windows sieht nur das RAID. Die einzelnen Platten werden vom RAID-Controller verwaltet.

Nehmen Sie an, der Computer wird nach einem Stromausfall neu gestartet und die Datenträgerverwaltung zeigt Folgendes:
Platte 0: C-Laufwerk mit Windows darauf.
Platte 1: 72 GB nicht zugeordneter Speicherplatz.

D und E sind verschwunden.

In diesem Szenario ist das RAID nicht defekt und kann wie eine gewöhnliche Platte abgesucht werden.

Wählen Sie einen Suchmodus. In der Auswahlliste Suchen auf wählen Sie Platte 1. Dann klicken Sie auf Suchen.
Beispiel 2: Das RAID ist beschädigt und defekt
Gehen Sie von derselben Computerkonfiguration aus wie in Beispiel 1. Nehmen Sie an, dass der RAID-Controller beim Neustart des Computers einen Fehler meldet. Nachdem Windows geladen ist, ist in der Datenträgerverwaltung nur die primäre Platte (Platte 0) sichtbar:

Platte 0: C-Laufwerk mit Windows darauf.
Platte 1: Offline (oder möglicherweise wird sie überhaupt nicht angezeigt.)

Versuchen Sie nicht, das RAID im BIOS oder mit einem mitgelieferten Tool neu zu definieren oder zu konfigurieren. Wenn ein RAID 5 initialisiert wird, werden alle bestehenden Daten zerstört.

Um File Scavenger benutzen zu können, müssen die einzelnen Platten separat und direkt als gewöhnliche Platten an den Computer angeschlossen und so der RAID-Controller umgangen werden.

Beachten Sie, dass für die Wiederherstellung auch ein anderer Computer verwendet werden kann, auf dessen primärer Boot-Platte Windows NT, 2000, XP oder Server 2003 läuft.

Beachten Sie auch, dass viele RAID-Controller die Möglichkeit bieten, die an sie angeschlossenen Platten als gewöhnliche Platten zu konfigurieren. Der RAID-Controller arbeitet dann praktisch als gewöhnlicher Festplattencontroller.

Bei einem RAID 0 müssen alle Einzelplatten verfügbar sein. Bei einem RAID 5 darf eine Platte fehlen (wenn zum Beispiel eine Platte ausfällt). Die Paritätsinformationen auf den verbleibenden Platten reichen aus, um die fehlenden Daten wieder neu zu erstellen.

Nehmen Sie an, dass alle drei Platten angeschlossen worden sind und die Datenträgerverwaltung Folgendes anzeigt:

Platte 0: C-Laufwerk mit Windows darauf.
Platte 1: 36 GB, nicht zugeordnet.
Platte 2: 36 GB, nicht zugeordnet.
Platte 3: 36 GB, nicht zugeordnet.

Die folgende Prozedur kann verwendet werden:
  • Wählen Sie Schnelle Suche. (Verwenden Sie die Lange Suche, falls nötig.)
  • Klicken Sie auf Erweitert. Wählen Sie Stripeset-Volume (RAID 0 oder RAID 5).
  • Wählen Sie Mit Parität (RAID 5) an.
  • Geben Sie 3 Platten an.
  • Wählen Sie die hardwarebasierte RAID-Implementation.
  • Wählen Sie ein Paritätsrotationsschema. Die meisten Controller, besonders ältere Modelle, verwenden Vorwärts-Rotation. Die Controller von HP (früher Compaq) und Dell MegaRAID verwenden Rückwärts-Rotation. Einige der aktuellsten Controller folgen Microsofts Vorbild und verwenden Windows 2000- oder 2003-Stil-Rotation. Dies kann durch unseren kostenpflichtigen RAID-Analyse-Service ermittelt werden.
  • Klicken Sie auf OK.
  • Wählen Sie die Platten entsprechend ihrer Reihenfolge im RAID aus. Bei einem hardwarebasierten RAID folgt die Plattenreihenfolge normalerweise der Plattennummer, d. h. der hardwaremäßigen Reihenfolge der Platten, wie der SCSI-ID von der kleinsten zur größten. In diesem Fall lautet sie Platte 1, 2 und 3.
  • Wenn eine Platte angewählt wird, müssen Sie auch den Wert des ersten Sektors angeben, der vom Controller abhängig ist. Dieser Wert kann bei jeder Platte unterschiedlich sein. Einige gebräuchliche Werte sind:
    • 0 für alle Platten. (z. B. TekRam DC200)
    • 0 für die erste Platte und 10 für die restlichen Platten (z. B. HighPoint, Rocket 100)
    • 1024 für alle Platten (z. B. 3Ware)
  • Geben Sie den Umfang des Plattenplatzes auf jeder Platte an, der dem RAID zugeordnet ist. Außer unter sehr ungewöhnlichen Umständen sollten Sie immer den Vorgabewert wählen, der der gesamten Platte entspricht. Klicken Sie auf OK.
  • Wählen Sie eine Blockgröße aus. Dieser Wert wird normalerweise bei der ursprünglichen Erstellung des RAIDs gewählt. Der Wert für Datenblocks pro Paritätsgruppe ist normalerweise 1, außer bei HP (früher Compaq) Smart RAID-Controllern, bei denen er 16 beträgt.
  • Klicken Sie auf Suchen, um mit der Suche zu beginnen.
  • Geben Sie den Bootsektor der ersten Partition an. File Scavenger zeigt einen von ihm gefundenen Bootsektor als Vorgabewert an. Wenn kein Bootsektor gefunden wird, müssen Sie die Lange Suche verwenden.
  • Wählen Sie Dateien aus der Liste aus und stellen Sie sie wieder her.
  • Falls die wiederhergestellten Dateien unbrauchbar sind, beachten Sie, dass eine oder mehrere der folgenden Einstellungen falsch sein könnten:
    • Reihenfolge der Platten. (Die Position der Platten könnte verändert worden sein.)
    • Die Werte der ersten Sektoren.
    • Blockgröße.
    • Paritätsrotation.
Die Ermittlung der korrekten RAID-Einstellungen ist der schwierigste Teil der RAID-Wiederherstellung.
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