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Wiederherstellung eines softwarebasierten RAIDs

Ein softwarebasiertes RAID 0 (Stripeset-Volume) oder RAID 5 ist unter Windows implementiert und kann mithilfe des Windows-Tools Datenträgerverwaltung (innerhalb des Systemsteuerungsprogramms Computerverwaltung) erstellt werden. Die Einzelplatten sind als gewöhnliche Laufwerke an den Computer angeschlossen und erscheinen in der Windows-Datenträgerverwaltung als einzelne Platten. Zur Verdeutlichung folgen einige Beispiele:

Beispiel 1: Dateien von einem defekten softwarebasierten RAID 5 wiederherstellen
Gehen Sie von einem Computer mit der folgenden Konfiguration aus:
Platte 0: Boot-Platte mit einem Volume, dem C-Laufwerk.
Platte 1: 36 GB, vollständig einem RAID 5 zugeordnet.
Platte 2: 36 GB, vollständig einem RAID 5 zugeordnet.
Platte 3: 36 GB, vollständig einem RAID 5 zugeordnet.

Das RAID 5 ist formatiert als Laufwerk D mit 72 GB (Gesamtgröße minus eine Plattengröße wegen des Paritätsüberhangs).

Nehmen Sie einen plötzlichen Stromausfall an. Als der Computer neu gestartet wird, ist das RAID defekt. Die Datenträgerverwaltung zeigt Folgendes:
Platte 0: Boot-Platte mit einem Volume, dem C-Laufwerk.
Platte 1: 36 GB nicht zugeordneter Speicherplatz.
Platte 2: 36 GB nicht zugeordneter Speicherplatz.
Platte 3: 36 GB nicht zugeordneter Speicherplatz.

Das D-Laufwerk ist verschwunden.

Die folgende Prozedur kann verwendet werden, um Daten auf Laufwerk D wiederherzustellen:

  • Wählen Sie Schnelle Suche.
  • Klicken Sie auf Erweitert. Wählen Sie Stripeset-Volume (RAID 0 oder RAID 5).
  • Wählen Sie Mit Parität (RAID 5) an.
  • Geben Sie 3 Platten an.
  • Wählen Sie Softwarebasiert.
  • Angenommen, das RAID wurde unter Windows 2000 oder später erstellt, wählen Sie für die Paritätsrotation Windows 2000- und 2003-Stil. Klicken Sie auf OK.
  • Im nächsten Dialog wählen Sie die Platten in ihrer richtigen Reihenfolge innerhalb des RAIDs aus. Die Reihenfolge der Platten in einem softwarebasierten RAID entspricht eventuell nicht der der Plattennummern und kann nur mit Sicherheit bestimmt werden, indem der Inhalt der Platten untersucht wird. Bei 3 Platten gibt es 6 mögliche Reihenfolgen, die Sie ausprobieren können. Alternativ können Sie unseren kostenpflichtigen RAID-Analyse-Service nutzen.
  • Für jede Platte müssen Sie auch den Wert für den ersten Sektor angeben. Wenn der Extent den ersten Plattenbereich belegt, beginnt er normalerweise nach der ersten Spur, die für den Master Boot Record reserviert ist. Daher entspricht die Sektorennummer des ersten Sektors des Extents der Zahl der Sektoren pro Spur (normalerweise 63, mit Ausnahme einiger IBM-Platten, die 32 Sektoren pro Spur verwenden), was File Scavenger als Standardwert anzeigt.
  • Geben Sie den Umfang des Plattenplatzes auf jeder Platte an, der dem RAID zugeordnet ist. Der Wert muss kleiner oder gleich dem Maximum-Wert sein, der auf der rechten Seite angezeigt wird. In diesem Beispiel wird der Vorgabewert verwendet, da die gesamte Platte dem RAID zugeordnet ist.
  • Bei einem RAID 0 entspricht die Gesamtgröße des Volumes dem Plattenplatz pro Platte mal der Anzahl der Platten. Bei einem RAID 5 wird für den Paritätsüberhang eine Platte benötigt; daher entspricht die Gesamtgröße diesem Wert mal der Anzahl der Platten minus eins. Klicken Sie auf OK.
  • Im Dialog Streifen-Blockgröße wählen Sie 64 KB als Blockgröße. Datenblocks pro Paritätsgruppe ist bei softwarebasierten RAIDs immer 1. Klicken Sie auf OK.
  • Klicken Sie auf Suchen, um mit der Suche zu beginnen.
  • Lassen Sie gelöschte Dateien nicht anzeigen.
  • Wenn die Suche abgeschlossen ist, wählen Sie Dateien aus und stellen Sie sie wieder her.
Beachten Sie, dass Sie anstelle einer fehlenden Platte den Wert Fehlend auswählen.

Beispiel 2: RAIDs, bei denen einzelne Platten andere Volumes beinhalten können

Wenn sich vor dem RAID-Extent auf der Platte ein Volume oder ein anderer Extent befindet, muss sein Erster Sektor berechnet werden, also die Nummer des Startsektors des RAID-Plattenextents. Die Berechnung dieses Werts erfordert einen Experten oder die Verwendung des Windows-Hilfsprogramms dmdiag, das in einem DOS-Eingabefenster ausgeführt werden kann.

Falls die wiederhergestellten Dateien unbrauchbar sind, beachten Sie, dass eine oder mehrere der folgenden Einstellungen falsch sein könnten:
  • Reihenfolge der Platten.
  • Paritätsrotation (NT 4 oder 2000/XP/2003).
  • Die Werte der ersten Sektoren.
Für schnelle und garantierte Ergebnisse können Sie unseren kostenpflichtigen RAID-Analyse-Service nutzen.